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Oberberg, 1. Januar 2024

„Der Star ist die Mannschaft!“

Foto: Katharina Hein --- - Ingo Stockhausen blickt auf 25 Jahre im Vorstand der Volksbank Oberberg zurück.
Foto: Katharina Hein --- - Ingo Stockhausen blickt auf 25 Jahre im Vorstand der Volksbank Oberberg zurück.

Ingo Stockhausen blickt auf 25 Jahre im Vorstand der Volksbank Oberberg zurück. Das Interview beleuchtet seine beeindruckende Karriere und die Zukunft des Bankwesens.

Anlässlich des 25-jährigen Vorstandsjubiläums von Ingo Stockhausen bei der Volksbank Oberberg haben wir die Gelegenheit genutzt, mit ihm über seine Karriere, die Entwicklung der Bank in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten und die zukünftigen Herausforderungen der Branche zu sprechen. In diesem exklusiven Interview gewährt uns der Vorstandsvorsitzende nicht nur Einblicke in seine persönlichen Highlights und Meilensteine, sondern teilt mit uns auch seine visionären Gedanken zur Zukunft der Volksbank Oberberg und der Bankenbranche im Allgemeinen. Darüber hinaus würdigen wir die genossenschaftliche Verbundenheit und das Engagement von Ingo Stockhausen in verschiedenen Gremien. Tauchen Sie ein in den spannenden Werdegang eines Vorstands, dessen Leidenschaft und Führungsstärke die Volksbank Oberberg maßgeblich geprägt haben.

Das Interview führte Nils Hühn

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 25-jährigen Vorstandsjubiläum bei der Volksbank Oberberg! Ein beeindruckendes Jubiläum, das sicherlich Anlass zur Freude und Reflexion bietet. Wie war Ihr Start als junger Vorstand?
Ingo Stockhausen
: Der Start im Vorstand der Volksbank Oberberg vor 25 Jahren war sicherlich eine herausfordernde, aber auch sehr lehrreiche Zeit. Mit 36 Jahren hatte ich das Privileg, von erfahrenen Vorständen wie Klaus Gläser, Helmut Hombach und Hans Dieter Döhl zu lernen. Es war inspirierend, in diesem Prozess von gestandenen Persönlichkeiten begleitet zu werden. Mit der Fusion 2001 zwischen der alten Volksbank Oberberg und der Raiffeisenbank Wiehl fiel der Startschuss für eine neue Vorstandsära bei der neuen Volksbank Oberberg.

Wie haben Sie die Anfangszeit im Vorstand erlebt?
In der ersten Zeit meiner Tätigkeit im Vorstand gab es viele Herausforderungen und somit auch viele Chancen. Wichtige Ereignisse waren die verschiedenen Fusionen und die Unsicherheiten zum Jahrtausendwechsel sowie die Einführung des Euro. Die angespannte wirtschaftliche Lage in den Jahren 2003 und 2004 brachte weitere Anstrengungen mit sich. Entscheidend war jedoch, dass wir als Team diese Phasen erfolgreich gemeistert haben und gestärkt daraus hervorgegangen sind.

Wie ging es weiter?
Die Jahre 2006 bis 2011 im Vorstand der Volksbank Oberberg waren von weiteren einschneidenden Veränderungen geprägt. Das Ausscheiden von Klaus Gläser und Helmut Hombach markierte eine Zäsur und gemeinsam mit Manfred Schneider lenkte ich als Doppelvorstand die Geschicke der Bank. Kaum waren wir im Amt tauchte der Name „Lehman Brothers“ auf und damit begann ein beispielloses Finanzdrama. Die Finanzmarktkrise von 2008 war der Auftakt für viele weitere Krisen, die zu den größten Herausforderungen und ständigen Begleitern unserer Zeit geworden sind.

Ich war in dieser Phase bereits in verschiedenen Gremien aktiv und erinnere mich lebhaft an Telefonkonferenzen, in denen die Unsicherheit über das Schicksal des Finanzsystems spürbar war. Es waren Momente, in denen man sich fragte, ob alles gut ausgehen würde. Die Finanzmarktkrise erforderte ein hohes Maß an strategischem Denken und Handeln, um die Volksbank Oberberg durch diese turbulenten Zeiten zu steuern. Letztlich waren es unser gemeinsames Engagement und die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, die es uns ermöglicht haben, gestärkt aus der Krise hervorzugehen und die innere Substanz unserer Bank auszubauen.

Welche Erfahrungen haben Sie vor Ihrer Vorstandstätigkeit gemacht?
Ursprünglich wollte ich Sport- und Mathematiklehrer werden. Rückenprobleme machten mir jedoch einen Strich durch die Rechnung und ich wurde bei der Sportqualifikation abgelehnt, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Rückenprobleme hatte. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Orientierung bewarb ich mich bei verschiedenen Banken und Behörden.

Die Raiffeisenbank Nümbrecht gab mir die erste Zusage und so begann meine Karriere im Bankwesen. Ich durchlief die genossenschaftlichen Akademien und habe meinen Abschluss als Diplom-Bankbetriebswirt gemacht. Mein Wunsch, Vorstand zu werden, ließ mich Angebote anderer Banken prüfen. Es gab die Option, in Westfalen zu unterschreiben, aber nachdem ich meinem damaligen Vorgesetzten Klaus Gläser diese Absicht mitgeteilt hatte, führte sein Gespräch mit dem Aufsichtsrat zu einem überraschenden Angebot für einen Vorstandsposten in meiner Heimatbank. So habe ich schließlich meinen Weg in den Vorstand der Raiffeisenbank Wiehl gefunden und es nie bereut.

Foto: Gereon Holtschneider --- "Die Relevanz für die Menschen in der Region ist unsere treibende Kraft und darauf bin ich ganz besonders stolz", sagt Ingo Stockhausen, der seit 2007 Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg ist.

Welche Entwicklungen hat die Volksbank Oberberg in den vergangenen 25 Jahren genommen?
Wir haben unsere Position als Genossenschaftsbank, die nah bei den Menschen ist, in den turbulentesten Zeiten gefestigt und unsere Marktposition kräftig ausbauen können. Dezentrale Ausrichtung, Euro-Umstellung, IT-Migration, jüngst die Corona-Pandemie und generell erfolgreiches Krisenmanagement haben unseren Weg geprägt. Wir stellen die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden stets in den Mittelpunkt, denn als Dienstleister im wahrsten Sinne des Wortes haben wir uns unter den 100 besten Banken auf Platz 12 positioniert. Loyalität in schwierigsten Zeiten ist unser wichtigster Meilenstein, getragen von einer engagierten Mannschaft, die unsere Ausrichtung lebt und liebt.

Und wie erleben Sie persönlich diese Meilensteine?
Das Besondere ist, dass die beschriebene Entwicklung das Image der Bank in der Region positiv geprägt haben. Die Relevanz für die Menschen in der Region ist unsere treibende Kraft und darauf bin ich ganz besonders stolz. Aber der größte Stolz ist, dass wir das gemeinsam geschafft haben – ein Erfolg der gesamten Mannschaft.

Von welcher Philosophie und welchen Werten haben Sie sich bei Ihrer Arbeit als Vorstandsmitglied leiten lassen?
Der frühere Fußball-Bundestrainer Berti Vogts hat gesagt: „Der Star ist die Mannschaft!“ Genau das spiegelt unsere Struktur wider. Eine quasi Seilschaft, in der jeder gleich wichtig ist und keiner verloren gehen darf. Geprägt wurde ich außerdem durch meine vielfältigen Erfahrungen, meine Sozialisation und durch Persönlichkeiten in meinem privaten und beruflichen Umfeld.

Wie haben sich Ihrer Meinung nach die Herausforderungen im Bankensektor verändert?
Die Veränderungsdynamik nimmt zu und die Erwartungen der Menschen ändern sich. Regulatorik, Finanzmarktkrise, neue Player - all das prägt unsere Branche. Unsere bewusste und konsequente Entscheidung für eine dezentrale und kundennahe Ausrichtung hat sich bewährt. Wir nutzen die Digitalisierung, ohne den Menschen zu ersetzen, und bleiben unserem regionalen Profil treu.

Wie sehen Sie die Zukunft der Volksbank Oberberg und der Bankenbranche im Allgemeinen?
Die Zukunft wird digitaler, im Wettbewerb noch intensiver und bleibt regulatorisch anspruchsvoll. Wir setzen auf datengestützten Vertrieb und bleiben auf den Menschen fokussiert. Zudem bauen wir Netzwerke und regionale Stärken weiter aus. Mit unserer klaren Linie und der Innovationskraft unserer Mitarbeitenden sehe ich positiv in die Zukunft.

Neben Ihrer Vorstandstätigkeit haben Sie auch im genossenschaftlichen Umfeld eine Rolle gespielt. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
Seit 2012 habe ich mich verstärkt in verschiedenen Gremien engagiert: vom Sprecher des Bankleiterkreises über den Vorsitzenden des Fachrates der Kreditgenossenschaften, als Mitglied im Beirat der Bundesbank bis hin zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der DZ Bank. Dabei konnte ich auch im Interesse der Volksbank Oberberg mitgestalten und auf ein starkes Netzwerk zurückgreifen. Mein regionales Engagement, zum Beispiel als Kuratoriumsmitglied und Vorstand der Bürgerstiftung Wiehler Kulturgüter, liegt mir besonders am Herzen.

Zum Schluss möchten wir von Ihnen wissen, ob Sie eine Botschaft oder ein besonderes Dankeschön haben?
Auf jeden Fall. Mein aufrichtiger Dank gilt meiner engagierten Mannschaft und meinen geschätzten Vorstandskollegen. Ohne ihren Einsatz, ihre Loyalität und ihre gemeinsamen Anstrengungen wären unsere Erfolge und Meilensteine nicht möglich gewesen. Ihre Leidenschaft und ihr Engagement sind der wahre Motor unserer Bank. Herzlichen Dank für die vielen Jahre der Zusammenarbeit, die gemeisterten Herausforderungen und das gemeinsam Erreichte. Ich freue mich auf ein weiteres erfolgreiches Kapitel mit einem fantastischen Team.

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