Andreas Neumann über sein erstes Jahr im Vorstand und die Zukunft der Volksbank Oberberg.
„Wenn man Regionalbank sein will, muss man regional wahrnehmbar sein“

Ein Jahr ist vergangen, seit Andreas Neumann als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg die Führungsspitze verstärkt hat. Es war ein Jahr voller intensiver Begegnungen, Entscheidungen und Herausforderungen – aber vor allem eines, das ihm mehr Energie gab, als es kostete. „Es ist ein anspruchsvoller Job, aber er macht unglaublich viel Freude. Ich gehe meine Aufgaben mit einer offenen und positiven Grundhaltung an – das hat mir immer geholfen“, sagt der 39-Jährige.
Sein Werdegang innerhalb der Volksbank Oberberg – von der Ausbildung über Fach- und Führungspositionen bis zur Verantwortung für das Kreditgeschäft – hat ihm ein tiefes Verständnis für die Strukturen der Bank vermittelt. „Ich kenne die Bank aus verschiedenen Blickwinkeln. Vom direkten Kundenkontakt in meiner ersten Filiale in Derschlag über Spezialthemen bis hin zur Steuerungsebene – jede Station hat mir wertvolle Einblicke gegeben. Jetzt kann ich all das für die strategische Weiterentwicklung der Bank nutzen.“
Strategische Herausforderungen: Digitalisierung, Demografie und Fachkräftemangel
Mit der neuen Position kommen zentrale Zukunftsfragen. Digitalisierung, demografischer Wandel und Fachkräftemangel sind Themenstellungen, die auch die Volksbank Oberberg beschäftigen. Neumann sieht darin jedoch nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen. „Bankgeschäfte sind notwendig, aber Banken sind es nicht zwingend – dieses über 30 Jahre alte Zitat von Bill Gates begleitet mich seit Langem. Trotz allem haben Regionalbanken eine hohe Relevanz, wenn sie sich richtig positionieren. Unser Erfolg basiert darauf, nah an unseren Kunden zu sein und als verlässlicher Partner wahrgenommen zu werden.“
Gerade in unsicheren Zeiten sei Vertrauen entscheidend. „Wenn man eine Regionalbank sein will, muss man regional wahrnehmbar sein. Persönliche Beratung und der direkte Austausch sind essenziell. Beziehungen entstehen nicht durch Produkte, sondern durch Menschen.“ Dabei betont er: „Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen, ein Problemlöser für unsere Kunden. Das klassische Modell der Regionalbank ist nicht überholt – es muss sich nur im Einklang mit der Region weiterentwickeln.“
Wachstum und Zukunftsperspektiven
Qualitatives Wachstum bleibt ein zentrales Thema. „Wir profitieren von einem starken Kundenbestand, müssen aber weiter relevante Angebote schaffen. Unsere größte Stärke ist unsere regionale Identität – was draufsteht, ist auch drin. Unser Ziel ist es, dieses entscheidende Merkmal weiter auszubauen und damit auch weiterhin erfolgreich zu bleiben.“ Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Personalentwicklung. „Unser Modell erfordert eine ausgeprägte Weiterbildungs- und Entwicklungskompetenz. Die gezielte Förderung unserer Mitarbeitenden ist von hoher Bedeutung. Wir müssen sicherstellen, dass weitreichendes und etabliertes Wissen erhalten bleibt – durch strukturiertes Onboarding und gezielten Know-how-Transfer.“
Zwischen Tradition und Zukunftsfragen
Die Volksbank Oberberg wird sich in den kommenden Jahren weiterhin intensiv mit der Frage beschäftigen, wie traditionelle Banking-Modelle mit digitalen Entwicklungen sinnvoll kombiniert werden können. „Es geht nicht nur um technologische Fortschritte, sondern auch um die Frage: Ist das, was wir heute tun, noch sinnvoll? Ich bin überzeugt, dass uns die Werte und Prinzipien, die uns bis heute erfolgreich gemacht haben, auch in Zukunft tragen werden.“
Als jüngstes Vorstandsmitglied sieht Neumann seine Rolle langfristig angelegt: „Ich darf noch auf viele kommende Berufsjahre blicken und sehe es als meine Aufgabe, eine Balance zwischen Kontinuität und Veränderung zu finden. Unsere Bank hat eine starke Basis – jetzt geht es darum, sie gezielt und im Sinne unseres genossenschaftlichen Auftrags weiterzuentwickeln.“
Mit dieser Mischung aus strategischem Denken, Offenheit für Veränderungen und tiefer Verwurzelung in der Region blickt Neumann voller Tatendrang in die Zukunft. „Unser Ziel bleibt es, als starke, regionale Bank präsent zu sein – mit Gesichtern, die unsere Kundinnen und Kunden kennen, und mit Lösungen, die einfach zu ihnen passen.“